Zu der Marke und Uhr

Mit dieser ausführlichen Beschreibung möchte ich Ihnen gerne den recht langwierigen, dornenreichen, nervenaufreibenden und kostspieligen Weg, den diese Uhr und ich gegangen sind, aufzeigen. Ein „kleines“ Abenteuer, zumal der Hintergrund nicht etwa der eines „Uhrenbauers“ ist, sondern meine Leidenschaft für die mechanische Uhr. Von den ersten Entwürfen bis zur fertigen Uhr vergingen ca. 7 Jahre. Entstanden ist eine sehr persönliche Uhr, mit der ich mir einen Traum verwirklicht habe. Etwas ganz Eigenes, Anderes und Neues gestalten zu können, etwas dass mein Schönheitsempfinden anspricht entstehen zu lassen, ja dann auch noch verwirklichen zu können, war für mich ein höchst befriedigendes Gefühl und in vielen schwierigen Situationen immer wieder Ansporn. Eigene Kreativität und Ideen umsetzen zu können ist die Herausforderung die ich suche.

Obwohl ich diese Uhr erst einmal für mich ganz alleine gemacht habe, ist dann meine Uhr auch eine Uhr für Sie, den Uhrenbegeisterten, geworden. Gemacht für Menschen, denen die Uhr, die traditionelle Handarbeit, das dadurch entstandene ganz Besondere und nicht der Name wichtig ist.

Ich möchte Sie gerne an meiner Uhr teilhaben lassen! Außerdem freue ich mich auf Sie; als Interessenten oder auch als Uhrenbegeisterten und anregenden Gesprächspartner, Ideengeber, sowie auch als Kritiker.

Mit Hilfe von vielen Spezialisten ist es, so glaube ich, gelungen auch Ihnen etwas ganz Besonderes zu bieten. Meine Uhr muss nicht jedem gefallen (etwas Besonderes polarisiert immer!); aber demjenigen der sie mag wird sie auch immer wieder zeigen einen besonderen Geschmack zu haben und im alltäglichen immer wieder ein wenig Freude am nicht alltäglichen bereiten!

Ursprünglich sollte es nur die virtuelle (am Computer) erzeugte Verwirklichung eines neuartigen mechanischen Chronographen (mit digitaler Stoppzeitanzeige) geben. Da eine große Schweizer Firma mit der gleichen Idee schneller war, blieb „nur“ das Gehäuse. Dieses Gehäuse machte aber Eindruck bei verschiedenen Fachleuten und die Einschätzung eines Gehäusebauers, dass diese Uhr gebaut werden sollte, brachte den Anstoß weiterzumachen. Diverse weitere Modelle hatte ich schon entworfen. Da zu dem besonderen Äußeren auch das „Innere“ passen sollte wurde es am Ende ein Schaltradchronograph, da ich nach längerer Suche das große Glück hatte mehrere der begehrten, aber sehr selten gewordenen Valjoux 72 Werke (bzw. Valjoux 724 mit Rädersatz und Unruh für 18000 A/h) Werke aufkaufen zu können. Ein Schweizer Werk in sehr guter Qualität, das bei vielen Sammlern als Krönung der mechanischen Chronographenherstellung gilt. Meine verwendeten Werke sind außerdem ungebraucht!

Die Umsetzung gestaltete sich aber äußerst schwierig und aufwändig. Hunderte von Entwürfe bzw. Abänderungen machten mir klar, dass jedes noch so kleine Detail wichtig ist und unter Umständen das Aussehen der Uhr völlig verändert. Am Ende konnte ich aber doch ein stimmiges Gesamtbild erreichen. Auch die technische Umsetzung kann überzeugen. Da ich es mir partout in den Kopf gesetzt hatte, meine Entwürfe komplett verwirklichen zu lassen und nicht durch zugekaufte Komponenten (z. B. „fertiges“ Gehäuse und Zeiger etc.) verwässern zu lassen oder es gar eine Uhr „von der Stange“ werden zu lassen, entstanden enorme Kosten, die auch noch auf diese kleine Stückzahl umgelegt werden wollten. Es musste eine ähnlich hohe Zahl von Werkzeugen wie für eine weit größere Serie hergestellt werden. Eigentlich wurde für diese Uhr, auch da sie nur in Kleinstserie hergestellt wird, ein unverhältnismäßig großer Aufwand betrieben. Da alle Komponenten speziell und ausschließlich für René Kriegbaum neu angefertigt werden, bzw. das Werk in Handarbeit verfeinert wird, erklärt warum es zwar eine vergleichsweise wirklich preiswerte aber natürlich nicht billige Uhr geworden ist. Der sehr hohe Anteil an Handarbeit am Werk und die nie ganz gleich ausfallenden Handgravuren machen zudem aus jeder Uhr ein Unikat, deren Herstellung die „gute alte Zeit“ erahnen lässt, als jede Uhr noch einzeln hergestellt wurde.

....alles ein wenig anders, aber trotzdem weckt sie Erinnerungen.....

Das Design der Uhr ist keineswegs nur aus mir selbst heraus entstanden. Wichtige Anregungen, ja sogar regelrechte „Vorgaben“ lieferten mir alte Messinstrumente und mechanische Geräte. So ist zu erklären, dass obwohl nicht von anderen Uhren abgeleitet die Uhr im positiven Sinne an Altes erinnert. Die Klarheit und Reduktion des Zifferblattes auf das Wesentliche, ergänzend die schlichte Lünette (Glasreif) komplettieren den gewollten Eindruck eines (Zeit-) Messinstrumentes. Auch war es mir wichtig zu zeigen dass es früher auch schon, ohne dass das Wort Design erfunden war, wirklich schöne Dinge gab.

Eine Bemerkung zu den Fotos: außer den Fotos der Uhren mit schwarzem, gebürstetem Gehäuse, altweißem Zifferblatt und gebläuten Zeigern, sowie mit poliertem Gehäuse und schwarz-silbernem Zifferblatt handelt es sich um Fotos von `Dummies´. Hier war ein exaktes Zeigersetzen und Positionieren des Zifferblattes wegen dem fehlenden Werk nicht immer möglich.

....alles ein wenig anders....

Nicht um die Uhr mit allen Mitteln anders aussehen zu lassen, wurde sie so gemacht wie sie jetzt aussieht, sondern der Unterschied und damit eine wirkliche Eigenständigkeit ergaben sich im Laufe der Entwicklung. Auch das Uhrwerk, das an sich schon etwas ganz Besonderes ist, sollte nicht die üblichen Verzierungen wie Streifenschliff und Perlierungen erhalten, sondern auch einen eigenständigen Charakter bekommen. Auch hier bekam ich Anregungen. An alten vergoldeten Taschenuhrwerken mit polierten Schrauben, Rädern und Hebeln kann ich mich nicht satt sehen und wollte mich bei meinen Werken etwas an diese alten Schönheiten anlehnen. Jedes Werk wird einzeln komplett zerlegt, finissiert (veredelt), gereinigt, neu geölt (nach langer Lagerzeit muss auch bei diesen ungebrauchten Werken das Öl ersetzt werden), anschließend montiert, einreguliert und eine Funktionsprüfung vorgenommen. Das Werk wird um 2 Rubinlager erweitert (die Metalllager im Sternrad der Sternradübertragungswippe und im Kupplungsrad werden durch Rubine ersetzt). Für die Werktype 724 wird von meinem Werkespezialisten die Spirale zu einer Breguetspirale (mit hochgebogener Endkurve) geformt. Auch diese Arbeit ist aufwändige Handarbeit.

Folgende Finissierungen (Veredelungen) werden am Werk vorgenommen:

  • • Die Stahlteile (Hebel, Federn, Rücker etc.) werden mit Flachpolituren * und soweit möglich mit Anglierungen (Kantenbrechungen) versehen. Die Anglierungen werden freihändig vorgenommen und anschließend poliert.
  • • Die Schrauben werden ebenfalls flachpoliert und auf Wunsch (ohne Aufpreis) gebläut (nicht gebläut werden u. a. die Werkhalteschrauben und auch nicht die Exzenter).
  • • Die Platine sowie verschiedene Brücken bzw. Kloben werden durch perlstrahlen satiniert, die Kanten poliert und anschließend die Teile vergoldet bzw. rhodiniert.
  • • Konische Schraubenvertiefungen werden erweitert und poliert.

* Flachpolituren dienten ursprünglich nicht nur zur Werkverschönerung, sondern auch dem Entfernen von Bearbeitungsspuren sowie dem Korrosionsschutz. Durch die sehr glatte, spiegelnde Oberfläche boten die Teile weniger Angriffsfläche für Oxidationsprozesse. Die Flachpolitur ist eine sehr hochwertige und aufwendige Politur, an jedem einzelnen Teil reiner Handarbeit vorgenommen.

Die Chronographenbrücke, Unruh- und Ankerkloben sowie ein Teil der Kupplung werden von Jochen Benzinger handgraviert und rhodiniert (komplette Werkgravur auf Anfrage). Auf Wunsch sind eine Schraubenunruh und eine in Handarbeit aus dem vollen Stahl gefertigte Schwanenhalsfeder möglich (Schwanenhalsfeder nur bei Valjoux 724).

Alleine die Schwanenhalsfeder erfordert mit dem Aussägen aus Stahl, diversen Feil-, Schleif-, Härte- und Poliervorgängen einen ganzen Tag Arbeit. Sie wird quasi freihändig hergestellt und jede Schwanenhalsfeder ist, da nie ganz identisch ein Unikat. Der Zusammenbau und das Einschalen des Werkes verlangt große Vorsicht, da die polierten Stahlteile auch mit Fingerlingen möglichst nicht mehr berührt werden sollten. Alle Arbeiten und Verschönerungen am Uhrwerk werden von spezialisierten Fachbetrieben durchgeführt. Da es sich bei den Werken nicht um ein ganz einheitliches Konvolut handelt, ist zu beachten dass es von Werk zu Werk geringe Detailabweichungen geben kann (z. B. Farbe der Spirale, Form des Unruhklobens, Handgravuren sowie evtl. in der Form einzelner Hebel und Federn). Das Werk steht am Ende bestimmt einer Einzelherstellung näher als einem Großserienprodukt!

Die „Üppigkeit“ der Werkdekoration steht im Kontrast zu der fast nüchternen Frontansicht. Dieser Kontrast ist genauso gewollt wie die Form der gebläuten Zeiger (auch eine Eigenentwicklung), die verhindern, dass die Uhr zu „streng“ und nüchtern wirkt.

Die Uhr mit ihrem Gehäuse aus Edelstahl (L 316) beeindruckt trotz der Schlichtheit, mit einer Höhe von 13,65mm, auch am Arm getragen in jeder Hinsicht. Die optisch zurückgenommenen Hörner und der sich über das Deckglas wölbende Glasreif betonen die Uhr auch in der Höhe. Dieser Eindruck ist durchaus gewollt um die Instrumentenwirkung noch zu verstärken. Einige Details machen schnell deutlich, dass es sich auch hier um eine eigenständige Konstruktion handelt, in der bisher nicht Gesehenes verwirklicht wurde. Gerade diese Unterschiede machten die Entwürfe, Entwicklung, Konstruktion und Herstellung sehr schwierig. Auch hat die Übernahme von Gestaltungsmerkmalen aus anderen technischen Bereichen es mir und meinen „Mitstreitern“ nicht einfacher gemacht. Im Gegenteil!

Die Lünette ragt zwar nur leicht über das Saphirglas, schützt so das Glas aber besser vor Stößen und beugt damit Undichtigkeiten und Beschädigungen vor. Das Gehäuse verjüngt sich zweifach gestuft zum Mittelteil (üblich ist eher ein Breiterwerden zur Mitte hin). Auch die Art der Kannelierung des Mittelteils ist eine eigene Idee. Ich nenne sie invertierte Kannelierung, da die „Säulen“ sich nicht erhaben, sondern in das Gehäuse vertieft zeigen. Die sehr schöne und ungewöhnliche Krone hat den Vorteil, sich leicht herausziehen zu lassen und ist mit einem stabilen Tubus versehen. Die besondere Form ermöglicht eine hervorragende Bedienung. Der Saphirglasboden bietet maximale Werksicht und ist mit `René Kriegbaum, Column Wheel Chronograph, Stainless Steel, 3 ATM Water Resistant´, sowie einer fortlaufenden Nummerierung graviert. Durch die Nummerierung ist eine sichere Zuordnung gewährleistet. Die Hörner werden einzeln gefertigt und eingesetzt, haben einen runden Querschnitt und sind am Ende halbkugelförmig abgerundet. Die Gehäuseoberfläche ist wahlweise gebürstet bzw. satiniert und PVD-geschwärzt oder poliert (die sehr edel wirkende Version). Insgesamt trägt gerade das Gehäuse zu dem hohen Wiedererkennungswert der Uhr bei.

Die geschwärzten Gehäuse folgen keinem Modetrend (schon meine ersten Entwürfe hatten ein schwarzes Gehäuse), sondern betonen noch den Eindruck eines Messinstrumentes und die klassisch zeitlose Uhr.

Das Zifferblatt ist an Klarheit kaum zu überbieten und gibt schnörkellos die Information wieder, auf die es ankommt. Die Strichmarkierungen lassen auch das Ablesen von 1/5 Sekunden zu (entsprechend den 18000 A/h). Das Zifferblatt ist in verschiedenen Farben und Ausführungen erhältlich (s. Technische Daten und Details).

Die Zeiger sind sehr fein und zusätzlich skelettiert (da für diese Skelettierung weitere Werkzeuge angefertigt werden müssen, ein zusätzliches aufwändiges Detail). Erhältlich sind sie hitzegebläut (das traditionelle Verfahren; also nicht, wie heute teilweise üblich chemisch gebläut), poliert und weiß lackiert. Die Zeiger machen ein jederzeitiges Ablesen aller Funktionen möglich.

Als Armbänder verwende ich ausschließlich hochwertige Lederbänder. Für eine „simple“ Dornschließe habe ich mich entschieden, da sie die Sicht auf das immer wieder sehenswerte Werk nicht erschwert (nur bei einer Dornschließe kann man das Band sofort ganz öffnen). Optional sind aber auch für die Lederbänder eine verdeckte Faltschließe sowie Milanaise-Stahlbänder (aus feinem Stahlgeflecht) mit Faltschließe (mattiert und PVD-geschwärzt bzw. poliert) erhältlich. Die Dornschließe für die Lederbänder ist ebenfalls mit meinem Logo versehen. Die Milanaise-Bänder sind nur ohne Logo erhältlich. Alle Verschlusssysteme sowie die Milanaise-Stahlbänder werden passend zum jeweiligen Gehäuse gebürstet und PVD-geschwärzt bzw. in Stahl, poliert ausgeliefert. Zu Ihrer Sicherheit verwende ich Federstege bester Schweizer Qualität.

Da es mir sehr wichtig ist, Ihnen ein wirklich professionell gemachtes Produkt anbieten zu können, wird die Uhr nur aus hochwertigen Komponenten hergestellt, sowie auch nur von Profis gebaut und veredelt. Außerdem werden vor der Auslieferung an Sie umfangreiche Qualitäts- und Funktionskontrollen durchgeführt.

Alles in allem ist es keine Uhr geworden, die versteckt werden will und auch wirklich nicht versteckt zu werden braucht, die im positiven Sinne durch die besondere Form des Gehäuses und der Krone auffällt. Ein Wort, Wieder-Erkennungs-Wert, hier etwas anders geschrieben, trifft ebenfalls zu. Ich denke es ist auch, nicht nur wegen der kleinen Stückzahl, eine sehr exklusive Uhr geworden! Die vielfältigen Ausstattungsmöglichkeiten lassen ein ganz individuelles Einzelstück für Sie entstehen.

Übrigens steht meine Uhr auch Frauen ausgezeichnet!

Trotz des enormen Aufwandes biete ich die Uhr zu einem hervorragenden Preis-Leistungsverhältnis an! Ich bitte aber um Ihr Verständnis, dass die angegebenen Preise deshalb auch Festpreise sind, aber für Sie sehr vorteilhaft kalkuliert wurden.

Wie ist trotz aufwändiger Details und Herstellung der wirklich günstige Preis zu erklären?:

  • • Durch eine Vorauszahlung Ihrerseits: Die Uhr wird erst dann, nach Ihrem Zahlungsseingang fertig gestellt (was die Werkeveredelung und die Montage der Uhr meint). Dadurch entfallen hohe Vorhaltungskosten.
  • • Die Uhr wird im Direktvertrieb verkauft.
  • • Werbung ja (ohne geht es natürlich nicht), aber in bescheidenem Rahmen. Bei Internet, Prospekt oder auch Fotografie wurde der Aufwand begrenzt.
  • • Da der Name René Kriegbaum ja nun wirklich noch nicht sehr bekannt ist, biete ich die Uhr zu einem Einführungspreis an (die Uhr wird später wohl nicht mehr so günstig angeboten werden können).
  • • Entscheidend auch für den Preis: Es ist noch keine gesetzliche Mehrwertsteuer erforderlich (Kleinunternehmen nach § 19 Abs. 1UstG)

Die Nachteile dieses Systems möchte ich natürlich auch nicht verschweigen:

  • • Kein Konzessionär „direkt um die Ecke“; aber natürlich die nötigen Ansprechpartner und Service bei dem Betrieb, der Ihr Werk durch die Aufarbeitung und Montage am besten kennt.
  • • Eine Wartezeit bis zu ca. 5 Monaten wegen der aufwändigen Werkeveredelung. Die Vorteile sind aber, dass hier deutlich mehr Wünsche verwirklicht werden können als üblich und dass Ihr Werk „just in time“ montiert und geölt wird. Außerdem sind bei den „Großen“ teilweise noch weit längere Wartezeiten nötig.
  • • Um Sicherheit (für alle Beteiligten!) zu gewähren, ist für diese Uhr eine Anzahlung von 1200€ erforderlich und der Restpreis muss vor dem Versand entrichtet werden (dieser Punkt ist eigentlich gar kein Nachteil und allgemein üblich (s. a. Ein offenes Wort zur Bezahlung, bei Zu der Bestellung)).

Ohne vielfältige Hilfe von Fachleuten wäre diese Uhr niemals Wirklichkeit geworden. Deshalb möchte ich mich (vielleicht auch unüblich in der Uhrenbranche) bei Allen bedanken, die mir mit Rat, Tat und bestimmt das eine oder andere Mal auch mit viel Geduld weitergeholfen haben.





„Nur indem man das Unerreichbare anstrebt, gelingt das Erreichbare. Nur mit dem Unmöglichen als Ziel, gelingt das Mögliche.“
Miguel de Unamuno